Hallo zusammen,

ich habe hier für euch einen kleinen Bericht von dem Megaevent Redbull Ragnarok!

Ragnarok ist in der alten norwegischen Mythologie der Kampf der Götter und Riesen, in dessen Folge die ganze Welt untergeht. Heimdal bläst sein Horn zur Schlacht und Ragnarok nimmt die Herausforderung an – llediglich die Helden werden zum Schluss überleben. Red Bull hat sich diesen Mythos zum Thema gemacht und ein Rennen der Superlative kreiert. Die besten Snowkiter sollen wie in der Mythologie, die Schlacht ihres Lebens in Form eines 100-km- Snowkiterennens mit vielen Herausforderungen bestreiten – nur die Besten kommen in das Ziel und gehen als Helden vom Feld.

Dieses Jahr fand der 5. Red Bull Ragnarok in Haugastol / Norwegen unter erschwerten Bedingungen statt. Statt vormals 200 Starter durften in diesem Jahr 300 Teilnehmer antreten, eine 30-m-Klippe musste bezwungen sowie 5 Berge erklommen werden – alles in unwegsamen Gelände und unvorhersehbaren Bedingungen.
Auch ich habe diese Herausforderung gestellt und wurde durch Schwerelosigkite, Flysurfer Kiteboarding, Kitejunkie, Alprush sowie Fancy hierbei unterstützt. Dies waren die optimalen Partner für dieses Event, da mir das bestmöglichste Material zu Verfügung gestellt wurde.

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Der Renntag fing um kurz vor 7 für mich an. Um 9 Uhr war das Racemeeting angesetzt – alle Rider versammelten sich in einem Zelt. Das Rennen mit all seinen Regeln und Aufgaben wurde hier noch einmal genau erläutert und auf sämtlichen Gefahren hingewiesen. Auf jeden Berg befindet sich ein Checkpoint der zu finden und passieren war. Das Schwierige hierbei war, sich am Start einen bestmöglichsten Platz zu erkämpfen um ohne Behinderungen durch die Gates zu kommen. Insgesamt gab es 6 Gates und um diese zu erreichen musste man zwei Downwindkurse zwei Upwindkurse und zwei Amwindkurse fahren.
Nach dem Racemeeting, wurde unser Equipment in die Busse geladen und zu dem Austragungsort transportiert – der Aufbau war bereits in vollem Gange. Am Anfang des Tages war der Wind bei circa 20 – 25 kn so das man mit einem 7er -11er Kite gut angepowert fahren konnte. Darauf hin haben wir einen 9er und 11er Boost sowie einen 11er Sonic aufgebaut. Aufgrund des Wetters wurde der Racestart mehrmals verschoben, da wir auf einem der Berge mit einer 30-Meter-Klippte unbedingt gute Sicht brauchten. Letztendlich bin ich dann mit einem 11er Boost zur Startlinie gedüst, was zu diesen Zeitpunkt genau der richtige Schirm war.

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Um 14 Uhr fiel das Startsignal – „Go-go-Go!!!“ Dies war so ein Moment im Leben den man nie vergessen wird – die Luft war wie elektrisiert. Vielen Schirme haben sich direkt am Start ineinander verknotet, andere Kiter haben die Schirme gedroppt – das pure Chaos. Nach dem Gate 1,2,3,4 und 5 passiert waren  begab ich mich auf den Weg zu Gate 6 welches komplett im Luv von mir lag. Zeitgleich droppte der Wind auf bis 6-8 kn runter sodass an ein Weiterfahren nicht zu denken war. Da hieß es Snowboard abschnallen, an die Leash hängen und den Berg zu Fuß erklimmen. Da der Schnee um diese Tageszeit bereits extrem sulzig und teilweise auch sehr Tief war, war dies eine sehr kräfteraubende Angelegenheit da ich doch einige Höhenmeter überwinden musste. Oben am Kam angekommen, konnte ich den Schirm wieder starten und zum Zielgate fahren. Letztendlich musste ich hier meine Challenge beenden, da für die erforderlichen 4 Runden (= 100 km) nur 5 Stunden Zeit war und ich durch den wenigen Wind für bereits eine Runde ca. 3 h gebraucht hatte und mein größerer Reserveschirm bereits auf der Rennstrecke unterwegs war.

1/3 aller Teilnehmer, also 100 Kiter haben bereits vor Abschluss der ersten Runde abgebrochen – der wenige Wind aber auch Verletzungen sowie falsches Material wurden ihnen hier zum Verhängnis.
Ich habe in der Kategorie Snowboard Men den 63 Platz erreicht und darf mich auch 2 bester Deutscher in dieser Klasse nennen.

Eines ist aber jetzt schon sicher, auch im nächsten Jahr werde ich dem Horn von Heimdal wieder folgen und versuchen in der Schlacht zwischen Gut und Böse als Held vom Schlachtfeld zu gehen.

 

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