[Bild nicht gefunden]Der beste deutsche Freestyler ist momentan Mario Rodwald. Er fährt die komplette PKRA World Tour mit und ist zurzeit Zwölfter der PKRA-Rangliste. Wie das Leben des 20-jährigen Profis aussieht, worauf er im Ausland verzichten muss und was er sich für den Beetle Kitesurf World in St. Peter-Ording vorgenommen hat, verrät er in einem Interview.

Wie bist Du zum Kiten gekommen?

Eigentlich verbringe ich schon mein ganzes Leben am Wasser: Mit fünf Jahren habe ich mit dem Wellenreiten angefangen, mit sieben ging es dann aufs Surfbrett. Als ich das erste Mal einen Kite in der Hand hatte, wollte ich sofort meine ganze Zeit an dem Schirm verbringen. Wie bei den vorigen Sportarten hat mein Papa mir alles ausführlich erklärt und beigebracht.

Was fasziniert Dich so am Kiten?

Seit ich klein bin, faszinieren mich das Fliegen und das Wasser. Im Kitesurfen gibt es beides und außerdem jede Menge Action. Wenn ich einen Trick beherrsche, kann man immer noch einen drauf setzten und sich mit seinen Freunden weiter pushen.

Du bist seit dem vergangenen Jahr Profi. Was hat sich in Deinem Leben geändert?

Eigentlich nicht so viel, da ich schon mit 14 Jahren auf Contests mitgefahren bin. Allerdings bin ich jetzt mindestens acht Monate im Jahr als Kitesurfer unterwegs und mache noch ein Fernstudium in Management und Leadership, was sehr viel BWL beinhaltet. Ich habe gut zu tun.

Wen oder was vermisst Du wenn Du auf Reisen bist?

Meine Familie, meine Kumpels und das gesunde Essen in Deutschland. Frisches Obst und Gemüse gibt es in vielen Ländern nicht, nur Fast Food. Und das ist nicht so mein Fall.

Was war Dein größter Erfolg und Deine bitterste Niederlage?

Mein größter Erfolg war es, den Best Trick beim Worldcup in Tarifa 2008 zu gewinnen. Am meisten freue ich mich aber, im North Kiteboarding Team zu sein und mit meinen Kollegen zum nächsten Spot zu fliegen. Niederlagen gehören natürlich auch zum Sport. Am meisten hat es mich im letzten Jahr genervt, 2:3 gegen Alberto Rondina verloren und so die Europameisterschaft verpasst zu haben. Aber in diesem Jahr führe ich die Kite Tour Europe an und kann sie im Herbst gewinnen.

Wie bereitest Du Dich auf den Beetle Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording vor?

Im Winter habe ich eine Weltreise gemacht und war auf der Suche nach den besten Spots in Argentinien, Australien, Neukaledonien, Neuseeland, Indonesien, Südafrika und Mauritius. Wenn ich mal länger an einem Ort war, habe ich nicht nur auf dem Wasser, sondern auch im Fitnesscenter geschwitzt. In Deutschland trainiere ich auf Fehmarn, in St. Peter-Ording oder Dänemark.

Wie sieht Dein Trainingsprogramm aus?

Ich dehne mich vorher immer eine halbe Stunde. Dann übe ich mein normales Programm und versuche, ein paar neue Tricks einzustudieren. Das dauert ein paar Stunden. Danach geht es manchmal noch ins Fitnessstudio.

Was liegt in St. Peter-Ording für Dich drin?

Ich will unter die Top Five. Dazu braucht man ein bisschen Glück, aber ich kann das durchaus schaffen. Leichtwindbedingungen wären auch nicht schlecht, weil ich da mit meinen 65 Kilogramm sehr gut zu Recht komme.

Wie ist das Verhältnis zwischen den Kitesurfern?

Unter den absoluten Top-Leuten gibt es ein gesundes Konkurrenzdenken, aber wir verstehen uns sehr gut. Ich komme mit Youri Zoon, dem Führenden der PKRA-Rangliste, sehr gut aus. Das ist ein Super-Typ, der unglaubliche Moves drauf hat. Von dem kann man sich auch ein bisschen abgucken.

Du hast schon viel von der Welt gesehen. Wo gefällt es Dir am besten?

Mein Lieblingsstrand ist Safety Bay in Australien. Hier gibt es jeden Tag Wind und jede Menge netter Leute, mit denen man trainieren kann. Aber auch in Dänemark gibt es ein paar Spots, an denen ich sehr gerne Kiten gehe, diese bleiben hoffentlich noch ein Weile geheim.[Bild nicht gefunden]